Regensburger Partnerstädte

Aberdeen

Die schottische "Granit- und Rosenstadt", wie sich Aberdeen selbst nennt, hat ca. 250.000 Einwohner. Aberdeen erlebte Ende der 70er Jahre infolge der Erdölfunde in der Nordsee einen sprunghaften wirtschaftlichen Aufschwung und gilt als die wohlhabendste Stadt Schottlands. Das Verwaltungs- und Versorgungszentrum für die britische Nordsee-Ölindustrie ist außerdem größter schottischer Handels- und Fischereihafen und verfügt über bedeutende Produktionsstätten für den Maschinen- und Elektromaschinenbau.

Aberdeen liegt zwischen den Flüssen Dee und Don. Zur Nordseeküste sind es nur wenige Meilen. Verkehrlich ist die Stadt sehr gut erschlossen. Die Straßen- und Zugverbindungen mit anderen Städten werden ständig ausgebaut und ein eigener internationaler Flughafen dient zur Komplettierung der Verkehrsinfrastruktur. Außerdem hat Aberdeen, wegen der Versorgung der Ölplattformen, den weltgrößten Hubschrauberflughafen.

Aus einer gut über ein Jahrhundert währenden Fischindustriestadt wandelte sich die Stadt in eine aufstrebende Industrie- und Handelsstadt. Aberdeen hat eine breit fundierte Wirtschaftsstruktur und wurde lange Zeit als eines der wichtigsten Finanz-, Versicherungs- und Investmentzentren Schottlands betrachtet.

In einer Vielzahl weiterführender Schulen (Universität) wird die Stadt allen Bildungsanforderungen gerecht. Mit seinen historischen Bauten, den vielen Sehenswürdigkeiten, den stadtnahen Erholungsgebieten, den Einrichtungen für Sport- und Freizeitgestaltung wird den Einwohnern sowie den Besuchern eine breitgefächerte Erholungsmöglichkeit geboten. Von besonderem Reiz ist Aberdeens Nähe zur unberührten Natur seines Hinterlandes.

Aberdeen erfuhr durch die Ölindustrie eine komplett neue Dimension seines Wirtschaftslebens. Die Stadt bezeichnet sich selbst als "City of Success".

Aberdeen war die erste Stadt, mit der Regensburg im Jahr 1955 eine Städtepartnerschaft einging. Diese Verbindung war zunächst geprägt durch wiederholte gegenseitige Besuche offizieller Stadtratsdelegationen, sie hat jedoch die Schwellen beider Rathäuser längst überschritten. Zu erwähnen ist insbesondere der rege Schüleraustausch, darüber hinaus gab es zahlreiche gemeinsame Aktionen auf kulturellem Sektor. Außerdem verbindet seit dem Jahr 1969 eine eigene Partnerschaft die Universitäten von Aberdeen und Regensburg.

Aus Anlaß des 30jährigen Bestehens der Städteverbindung wurde 1985 die Grünanlage am Sallerner Berg als "Aberdeenpark" der Öffentlichkeit übergeben.

Brixen

Im Eisacktal gelegen, wirbt Brixen mit dem Slogan: "Tor zum sonnigen Süden". In der Tat ist dieser Ort von Klima und landschaftlicher Schönheit in besonderer Weise begünstigt. Der Ferien-und Kurort gilt als älteste Siedlung Tirols.

Brixen, die drittgrößte Stadt Südtirols (16.500 Einwohner, überwiegend deutschsprachig), kann trotz der verhältnismäßig geringen Einwohnerzahl auf eine reiche geschichtliche Vergangenheit verweisen. Seit dem Januar 992 Bischofssitz, beherbergt Brixen zahlreiche Kunstdenkmäler und wertvolle Sammlungen. Von den 30 Gemeinderatsmitgliedern gehören 21 der deutschen und 9 der italienischen Volksgruppe an.

Die Besonderheit dieser Kleinstadt liegt nicht nur in ihren historischen Bauten, sondern auch in den zahlreichen Sport- und Wandermöglichkeiten, der einladenden Landschaft und nicht zuletzt in ihrem milden Klima. Die längjährige Tradition Brixens als Kurort ist heute in den modernen Gastronomiebetrieben der Stadt und ihrer Umgebung lebendig.

Oftmals erreicht eine Städtepartnerschaft erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten das Ziel einer persönlichen Freundschaft zwischen den Bürgern. Anders bei Brixen und Regensburg: von Anfang an (1969) verbanden enge freundschaftliche Beziehungen die Bevölkerung beider Städte.

Für viele Regensburger ist Brixen zur zweiten Heimat geworden, eine Stadt, in der man Freunde trifft. Diese Kontakte sind inzwischen so zahleich, daß sie hier nicht näher aufgezählt werden können. Schüler und Sportler, Kolpingfamilien und Musikgruppen, Seniorenclubs und Feuerwehrangehörige, um nur einige Gruppen zu nennen, vertiefen seit vielen Jahren die engen, herzlichen Beziehungen zwischen beiden Städten. Dazu kommt die große Zahl von Urlaubern, die in der herrlich gelegenen Stadt Brixen die schönsten Stunden ihres Jahres verbringen.

Clermont-Ferrand

Clermont-Ferrand (155.000 Einwohner; mit den zur Stadtregion zählenden Nachbargemeinden über 300.000 Einwohner) liegt im Herzen Frankreichs. Die römische Gründung aus der Zeit um Christi Geburt wurde 1556 Hauptstadt der Provinz Auvergne. Seit dem 17. Jahrhundert ist Clermont mit der mittelalterlichen Nachbarstadt von Montferrand vereinigt.

Die Universitäts- und Bischofsstadt ist ein bedeutendes Industrie- und Handelszentrum mit Schwerpunkt in der Gummi- und Reifenindustrie (Michelin), der Flugzeug- und Eisenbahnindustrie sowie dem Metall- und Apparatebau.

Clermont-Ferrand ist eine sehr aufstrebende Stadt. Durch Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben verschiedenster Branchenzugehörigkeit sowie durch die Anlage eines Technologieparks (Pardieu) soll die Stadt beim Wegfall der Zollgrenzen in der EG den Anschluß nicht verpassen und eine leitende Rolle spielen. Als wichtigste Trümpfe gelten die technologischen Anlagen, die wissenschaftlichen und kulturellen Schätze; die günstige Verkehrsanbindung und der hohe Ausbildungsstand. Der Technologiepark dient als Rahmen junger ansiedlungswilliger Betriebe. Forschung und Entwicklung finden ihre Symbiose in zwei Universitäten mit angeschlossener Industrie- und Werksforschung. Durch die Autobahn ist die Stadt mit Lyon und Paris verbunden und verfügt außerdem über einen eigenen internationalen Flughafen.

Die Schätze der Vergangenheit, die moderne Architektur, aber auch das reichhaltige Angebot an Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten machen den Reiz dieser französischen aufstrebenden Stadt aus, die sich selbst als "Stadt der Kunst und Freizeit" sieht.

Erst sechs Jahre waren seit der Unterzeichnung des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit durch General Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer vergangen, als Bürgermeister Gabriel Montpied und Oberbürgermeister Rudolf Schlichtinger am 12. Mai 1969 die Partnerschaft zwischen Clermont-Ferrand und Regensburg besiegelten.

Heute können wir feststellen: Diese Partnerschaft ist keine papierene Urkunde geblieben, sondern hat sich mit den Jahren immer fester in den Herzen der jeweiligen Bevölkerung verwurzelt. Längst ist aus der Städteverbindung eine Bewegung geworden, die sich quer durch alle Altersschichten, Berufsgruppen und gesellschaftlichen Vereinigungen zieht. Ein Beispiel von vielen: Nahezu 1.000 Jugendliche haben sich inzwischen an dem Austauschprogramm für Auszubildende beteiligt.

Odessa

Odessa ist eine verhältnismäßig junge Stadt. Von 1792 bis 1814 erbaut, erhielt sie am 2. September 1794 den Status einer Stadt. Die Siedlungsgeschichte reicht jedoch weit in die Vergangenheit zurück. Vor vielen Jahrhunderten hatten sich slavische Stämme angesiedelt. Erst nach der Rückeroberung von den Osmanen entstand nach gut durchdachtem einheitlichen Bauplan eine schachbrettartig, großzügig angelegte Stadt.

Heute ist Odessa Hauptstadt der Ukraine und beherbergt 1,06 Mio. Einwohner. Sie zählt damit zu den insgesamt sechzehn Millionenstädten in der ehemaligen UdSSR.

Odessa ist der bedeutendste Umschlaghafen des Schwarzen Meeres. Im Nordwesten, entlang der Bucht von Odessa, erstreckt sich die Stadt über 50 km und sie bildet das südliche Tor zu den Weltmeeren. In der Stadt haben sich rd. 200 Industriebetriebe angesiedelt, wobei der Maschinenbau und die Metallverarbeitung sowie die Chemische-und Nahrungsmittelindustrie führend sind. Als eine der ältesten Universitätsstädte der Ukraine bildet Odessa eines der fünf Wissenschaftszentren in der ehemaligen Republik. Sogar ein Forschungsinstitut für Weinbau und Weinbereitung befindet sich darunter.

Odessa ist auch Zentrum eines ausgedehnten Kurortgebietes, das vom Unterlauf des Dnestr bis zum Mündungsdelta der Donau reicht. In rd. 70 Sanatorien finden jährlich rd. 400.000 Personen Heilung und Erholung.

In sechs Theatern, darunter einer der weltschönsten Opernbauten, sowie in sechs Museen bietet die Stadt den Kultursuchenden eine reiche Auswahl.

In seiner Sitzung vom 14. Dezember 1989 beauftragte der Regensburger Stadtrat einstimmig den Oberbürgermeister, zur Vorbereitung des Odessa-Besuches Kontakte mit der ukrainischen Stadt aufzunehmen. Am 4. November 1990 wurde zwischen den Städten Odessa und Regensburg die Partnerschaft besiegelt.

Tempe

Tempe, die viertgrößte Stadt im amerikanischen Bundesstaat Arizona, wurde 1872 von Charles Trumbull Hayden gegründet. Ihren Namen verdankt die Stadt dem Phoenix-Pionier und Weltenbummler Darrel Duppa, der sich bei der dortigen Landschaft an das Tal Tempe in Griechenland erinnert sah. 1894 wurde Tempe zur Stadt erhoben und ist heute eine moderne, aufstrebende Stadt mit ca. 145.000 Einwohnern. Die Stadt grenzt unmittelbar an Phoenix, der Hauptstadt des Bundesstaates Arizona, an. Die Universitätsstadt mit mehr als 40.000 Studenten verzeichnet eine lebhafte Entwicklung auch im industriellen Bereich (vor allem High-Tech). Wichtigste Produkte sind Elektronik-Erzeugnisse, Kleider und Textilien, Nahrungsmittel produzierende Geräte, Antriebsausstattung sowie vorgefertigte mobile Häuser.

Obwohl mitten in der Wüste gelegen, ist Tempe eine Stadt mit hoher Lebensqualität (41 Parkanlagen, künstliche Seen, vielseitige Freizeitmöglichkeiten).

Aus der Gründerzeit hat sich ein kleiner Stadtkern erhalten, der z. Zt. liebevoll restauriert wird.

Seit 1976 besteht zwischen den Städten Tempe in Arizona und Regensburg eine freundschaftliche Beziehung, die seit 1981 den Rang einer offiziellen Städtepartnerschaft hat. Getragen wird diese Verbindung in erster Linie von dem Regensburger "Freundeskreis Tempe" mit inzwischen über 350 Mitgliedern.

Diese als gemeinnützig anerkannte Vereinigung hat die Aufgabe übernommen, die Aktivitäten der Partnerschaftsprogramme zu organisieren. Im Zentrum dieser Bemühungen steht der Schüleraustausch, aber auch junge Arbeitnehmer, Sportler, Musiker und andere kulturelle Gruppen tragen dazu bei, die Städtepartnerschaft zwischen Tempe und Regensburg weiter zu vertiefen.